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Tag der wohnungslosen Menschen: Ein Blick auf die drängende Wohnungsnot!

Am 11. September 2024 findet weltweit der Tag der wohnungslosen Menschen statt. Dieses Datum rückt die Situation von Menschen ins öffentliche Bewusstsein, die in prekären Wohnverhältnissen leben oder ganz ohne ein Dach über dem Kopf sind. Die Diskussion rund um den Wohnungsmarkt hat in den letzten Jahren an Intensität gewonnen. Die Suche nach geeignetem Wohnraum ist für viele zu einer großen Herausforderung geworden. Insbesondere in städtischen Gebieten hat Wohnraum einen besonderen Wert erlangt Aber auch in ländlichen Gebieten, wie der Kreis Heinsberg, ist die Problematik brennend.

Die wachsende Wohnungsnot
In den letzten Jahren stagnierte der soziale Wohnungsbau – ein Umstand, der die Suche nach einer passenden Unterkunft für viele Menschen zusätzlich erschwert. Laut Sabine Schäfer, Einrichtungsleitung der Fachberatungsstelle und Wohnhilfe der Caritas Heinsberg, ist die Zahl der Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, erheblich gestiegen. „Diese Misere trifft Menschen, die bereits wohnungslos sind oder kurz davorstehen, dann in besonderem Maße“, erklärt sie. „Inzwischen sind von dieser Problematik Menschen aus allen Gesellschaftsschichten betroffen, die aufgrund von Zahlungsunfähigkeit, aus welchen Gründen auch immer, gekündigt werden.“

Politische Ansätze und Herausforderungen
Die Politik hat erkannt, dass Handlungsbedarf besteht. Mit dem nationalen Aktionsplan soll die Wohnungslosigkeit bis 2030 bekämpft werden. Ein ambitioniertes Ziel, dessen Erfolg jedoch nur durch gemeinschaftliches Handeln erreicht werden kann. Die Unterstützung sozialer Einrichtungen ist dabei unerlässlich.

Unterstützung durch die Caritas Heinsberg
In der Region Heinsberg ist die Wohnungslosenhilfe der Caritas seit Jahrzehnten ein aktiver Dienstleister. Die Caritas bietet verschiedene Wohnangebote an, darunter Unterkünfte für alleinstehende Männer in Geilenkirchen und Erkelenz. Zudem stehen an vier Standorten im Kreis Heinsberg Fachberatungsstellen zur Verfügung, die Männern und Frauen in schwierigen Wohn- und Lebenslagen Beratung bieten. Oft erreichen die Hilfesuchenden die Beratungsstellen erst zu spät; wenn die Kündigung bereits vollzogen ist, wird die Vermittlung zwischen Mieter und Vermieter häufig schwierig.
Die neueste Fachberatungsstelle in Wegberg wird derzeit von Romy Krause aufgebaut, die in den letzten Monaten zahlreiche Kooperationen mit lokalen sozialen Einrichtungen und Vermietern etabliert hat.

Präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Wohnungslosigkeit
Ein zentrales Anliegen der Fachberatungsstellen ist die Prävention: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen Wohnungslosigkeit gar nicht erst entstehen lassen. Das Beratungsangebot richtet sich somit auch an Mieter und Vermieter. Zu den Schwerpunkten gehören die frühzeitige Unterstützung bei finanziellen Schwierigkeiten oder persönlichen Krisen, um den Verlust der Wohnung zu vermeiden. „Wir bieten keine Rechtsberatung oder Immobilienvermittlung an“, stellt Krause klar. „Aber wir benötigen Vermieter, die bereit sind, Menschen mit schwierigem sozialem oder finanziellem Hintergrund eine Chance zu geben.“
Die Begleitung von Menschen in sozialen Schwierigkeiten erfolgt unter anderem durch das Teilstationäre Wohnen, ein Konzept, das Männern temporäre Unterkünfte bietet und sie befähigt, ihre Eigenverantwortlichkeit zurückzuerlangen, um wieder in eine eigene Wohnung zu ziehen. Sollte es zu einer spontanen Hilfebedürftigkeit kommen, besteht in Geilenkirchen die Möglichkeit unbürokratisch sofort eine vorübergehende Übernachtungsmöglichkeit in unserer Notschlaf-Clearingstelle für Männer zu erhalten. Der Caritasverband unterstützt diesen Prozess durch das Ambulant Betreute Wohnen, das nach § 67 SGB XII organisiert ist. Trotz der Herausforderungen gibt es immer wieder Erfolgsgeschichten, in denen Menschen in die Selbstständigkeit zurückfinden.

Kontakte und weitere Informationen
Die Fachberatungsstellen der Caritas sind Anlaufstellen für alle, die Unterstützung suchen oder anbieten möchten. Im Kreis Heinsberg stehen folgende Beratungsstellen zur Verfügung:
• Heinsberg: Hochstraße 24; Tel: 02452-964289
• Wegberg: Hauptstraße 43; Tel: 02434-2408067
• Erkelenz: Brückstraße 10a; Tel: 02431-76007
• Geilenkirchen: An Frankenruh 17; Tel: 02451-66482

Für weitere Informationen besuchen Sie die Webseite der Caritas Heinsberg unter www.caritas-heinsberg/wohnungslose.de.
Der Tag der Wohnungslosen Menschen soll nicht nur auf die Notlage von Betroffenen aufmerksam machen, sondern auch dazu anregen, Lösungen zu finden und das Bewusstsein der Gesellschaft zu schärfen. Nur gemeinsam kann es gelingen, Wohnraum für alle verfügbar zu machen und der Wohnungslosigkeit den Kampf anzusagen.

Bildunterschrift: Romy Krause (links im Bild) und Einrichtungsleiterin Sabine Schäfer stärken am Tag der wohnungslosen Menschen das Bewusstsein für die drängende Wohnungsnot und den notwendigen Unterstützungsbedarf für Betroffene.

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